6. Juli 2014. – Für knapp 3000 Triathleten sollte es der härteste und längste Tag des Jahres werden: Bei den Ironman European Championships in Frankfurt warteten 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und ein abschließender Marathon auf die Ausdauerathleten aus über 60 Nationen. Eine von ihnen war unsere Triathletin Birgit Jacobi; dieses Jahr bereits Deutsche Meisterin im Halbmarathon ihrer Altersklasse F50.

Der Tag begann um 6:45 Uhr am Langener Waldsee. Dort fiel der Startschuss für die 1. Welle mit rund 600 auserwählten Athleten zu denen auch Birgit gehörte. Der Großteil startete eine viertel Stunde später.Birgit erwischte ein solides Schwimmen auf den zwei Runden, die durch einen kurzen Landgang unterbrochen werden und stieg nach 1:12 Std. aus dem Badesee.

Nach einen gelungenen Wechsel auf das Rad mussten wiederum zwei Runden mit insgesamt 1200 Höhenmetern absolviert werden. Diese führten auf für den Autoverkehr komplett abgesperrten Straßen durch die Wetterau, aber auch durch die Frankfurter City.
Bei Kilometer 140 sah es noch nach einer Radzeit von unter 5:30 Std. aus, doch dieser Traum zerplatzte mit dem Einsetzen von heftigen Winden. Jetzt hieß es auf den letzten 40 Kilometern Kräfte einteilen, nicht mehr Druck machen als nötig, denn der abschließende Marathon musste am Mainufer in der City bei 33 Grad gelaufen werden.
Nach 5:34 Std. auf dem Rad hatte Birgit direkten Anschluss an die führende Athletin ihrer Altersklasse. Mit einem routinierten Wechsel tauschte die Ausnahmeathletin die Radschuhe gegen die geliebten Laufschuhe. Als schnelle Läuferin bekannt durfte sie beim finalen Part auf ihre wahre Stärke vertrauen. Mit dem neuntschnellsten Marathon aller Frauen in 3:20 Std. erarbeitete sich die sympathische Triathletin letztendlich einen Vorsprung von 40 Minuten auf die Zweite und lies somit 27 gleichaltrige Konkurentinnen hinter sich.“Zu keiner Zeit hatte ich ein Tief auf den 42,2 Kilometern. Freunde und Bekannte waren so gut am Rande der Laufrunde verteilt, die vier Mal zu absolvieren war, irgendeiner war immer da“, berichtet sie.

Der Tag für Birgit endet mit schmerzenden Beinen aber mit einem strahlenden Lächeln auf dem 200 Meter langen, mit rotem Teppich ausgelegten Zieleinlaufkanal hoch zum Frankfurter Römer. Die große digitale Uhr blieb stehen bei 10:14:57 Stunden. Das bedeutet: Ironman Europameisterin in neuer persönlicher Bestzeit und den begehrten Qualifikationsplatz für die Ironman Weltmeisterschaft in Kona/Hawaii am 11. Oktober. „Vor fast genau fünf Jahren wurde ich Deutsche Meisterin über diese Distanz und heute – fünf Jahre älter – bis ich sogar noch vier Minuten schneller – unglaublich! Doch am aller schönsten ist: mein Freund hat sich bei seinem Ironman-Debüt auch direkt die Quali geholt,“ freut sich die frischgebackene Europameisterin.

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Oberes Foto: Birgit wird am 11. Oktober durch die Lava-Felder von Hawaii laufen

 

Foto links: IRONMAN Europameisterin – ein weiterer Titel für Birgit Jacobi